Warum ist Stress ein Dickmacher?
Stetig unter Strom, Termindruck oder Angespannt Sein – wer kennt es nicht? Ca. 80 % der Deutschen fühlen sich laut einer Forsa-Umfrage gestresst und viele merken den Stress durch körperliche Symptome. Doch was hat stetiger Stress mit dem Abnehmen zu tun?
Was passiert in meinem Körper wenn ich Stress habe?
Evolutionär gesehen hat Stress etwas Gutes, er soll in lebensbedrohlichen Situationen Kräfte mobilisieren und die Sinne schärfen. Der Fokus des Körpers ist in solchen Momenten darauf gepolt, das Überleben zu sichern: Er gibt beispielsweise Zucker für eine schnelle Energieversorgung in die Blutbahnen, erhöht den Blutdruck und beschleunigt die Atemfrequenz. In solchen Momenten werden für die Flucht bzw. den Kampf unwichtige Vorgänge hinten angestellt. Dies betrifft zum Beispiel Aufbauprozesse, die Immunaktivität oder die Verdauung. Diese würden in der lebensbedrohlichen Situation zu viel Energie verbrauchen. Doch heutzutage ist unser Körper eher dauerhaftem negativen Stress ausgesetzt, sei es durch die ständige Erreichbarkeit, durch Doppel- und Dreifachbelastungen, steigendem Leistungsdruck oder negativen Emotionen wie Ärger und Wut. Aus evolutionären Gründen werden wir bei Stress also auf Flucht oder Kampf vorbereitet, doch tritt diese Situation heutzutage nicht ein. Wenn du unter Stress stehst, setzt dein Körper das Hormon Cortisol frei und das kann im Übermaß viele negative Auswirkungen haben.
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Das Stresshormon Cortisol und seine Auswirkungen auf das Gewicht
Insgesamt dauern die heutigen Stressphasen zu lange an und führen dazu, dass der Körper u.a. vermehrt Cortisol ausschüttet. Cortisol ist das meist bekannte „Stresshormon“ und kann zu einer Insulinresistenz beitragen. Denn Cortisol führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel für die Gefahrensituation hoch bleibt, um Energie für die Muskelarbeit bereit zu stellen. In unserer heutigen Zeit folgt jedoch keine Flucht- oder Angriffsreaktion. Der freigegebene Zucker wird also nicht benötigt und muss wieder eingelagert werden. Hierzu benötigt der Körper Insulin. Die insulinproduzierenden Zellen können bei Dauerstress erschöpfen und eine Diabetes droht. Ein weiterer Effekt des hohen Cortisolspiegels ist, dass speichern von Fett, da die Fettverbrennung blockiert ist. Somit ist Cortisol ein Fettspeicher-Hormon“.
Das Stresshormon Cortisol erhöht auch den Appetit und kann dazu führen, dass du dich nach kalorienreichen, zuckerhaltigen Lebensmitteln sehnst und regelrecht von Heißhungerattacken auf Süßes überfallen wirst. Gleichzeitig beeinflusst Stress deinen Stoffwechsel, was je nach Person entweder zu einer Gewichtsabnahme oder -zunahme führen kann. Bei vielen führt chronischer Stress zu einer Gewichtszunahme, insbesondere im Bauchbereich bildet sich das gefährliche Bauchfett, da der Körper Fett speichert, um auf Notzeiten vorbereitet zu sein. Zudem kann Stress Schlafmuster stören und zu emotionalem Essen führen, was die Gewichtszunahme weiter begünstigt.
Oftmals ernähren wir uns in stressigen Situation auch anders, haben Heißhunger oder greifen zur Tafel Schokolade. Durch Zeitdruck schlingen wir unsere Essen und überhören so die Sättigungsgefühle. Wenig Schlaf und ein erhöhter Zucker, Zigaretten- oder Alkoholkonsum fördern, dass wir uns in stressigen Situationen zusätzlich nicht gesund fühlen. Auch die abendliche Belohnung mit einem schönen Essen nach einem stressigen Tag oder dem alkoholischen Entspannungs-Drink unterstütz nicht gerade eine schlanke Linie. All diese Gründe führen nun dazu, dass zu viel Cortisol im Körper ein richtiger „Dickmacher“ sein kann.
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Was kann ich gegen den Stress tun, um mein Gewicht zu kontrollieren?
Um Stress abzubauen und dein Gewicht zu kontrollieren, kannst du verschiedene Strategien anwenden:
- Sport und Bewegung helfen nach einem stressigen Tag die mobilisierten Zucker abzubauen und bieten einen guten Ausgleich
- Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, und vermeide übermäßigen Konsum von Zucker und Fett.
- Ausreichend Schlaf ist wichtig, da Schlafmangel den Stress erhöht und den Stoffwechsel negativ beeinflusst
- Vermeide es, aus Frustration zu essen, indem du alternative Aktivitäten wie Lesen, Spaziergänge oder kreative Hobbys findest.
- Ein Treffen mit den Liebsten und Reden über Alltagsprobleme helfen beim Verarbeiten und Finden von Lösungen
- Mindestens eine Stunde pro Tag sollte man sich selbst widmen und das tun, was man gerne macht
- Entspannungstechniken wie die progressive Muskelentspannung, Meditation oder tiefe Atemzüge können in der Stress-Situation jederzeit angewandt werden
- Den Tag klug gestalten und Pausen einbauen
- Sich vor Augen halten, dass begangene Fehler im Alltag oder Beruf kein Versagen, sondern menschlich ist und oftmals keine schlimmen Konsequenzen hat
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Chronischer Stress erhöht das Risiko für:
Chronischer Stress hat weitreichende gesundheitliche Folgen, die den gesamten Körper betreffen können. Ist das Stresshormon Cortisol dauerhaft erhöht, kann dies zu einer Vielzahl von weiteren Problemen neben einer Gewichtszunahme führen. So beeinträchtigt chronischem Stress das Immunsystems. Langfristiger Stress schwächt die Abwehrkräfte, was die Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten erhöht. Zudem kann chronischer Stress das Herz-Kreislauf-System belasten und das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Die psychische Gesundheit leidet ebenfalls unter dauerhaftem Stress. Betroffene können Symptome wie Angstzustände, Depressionen und Schlafstörungen entwickeln. Schlafmangel wiederum verstärkt Stress und führt zu einem Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist. Darüber hinaus kann er Verdauungsprobleme verursachen, da er die Produktion von Magensäure und die Darmbewegungen beeinflusst. Dies kann zu Beschwerden wie Reizdarmsyndrom, Magenschmerzen und Übelkeit führen.
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